Abzug der Gynäkologie aus dem Krankenhaus Dornbirn wirft Fragen auf
Mit Bestürzung stellen wir fest, dass das Land – trotz heftiger Proteste und fundierter Einwände – an den Plänen festhält, die Gynäkologie von Dornbirn nach Bregenz zu verlegen. Damit werden erfolgreiche, über Jahre gewachsene Strukturen zerschlagen, die für die medizinische Versorgung von Frauen in ganz Vorarlberg von zentraler Bedeutung sind.
Am 6. November 2025 hat ÖVP-Landesrätin Martina Rüscher die geplanten Änderungen in der Krankenhausstruktur vorgestellt. Für das Krankenhaus Dornbirn bedeutet das konkret: Die Bereiche Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Kinderheilkunde sollen nach Bregenz verlegt werden – inklusive der zertifizierten Zentren für Beckenboden, Brustgesundheit und Unterbauchtumore.
Der Zeitplan hierfür bleibt ebenso unklar wie die finanziellen Auswirkungen. Fachleute aus der Ärzteschaft haben bereits eindringlich darauf hingewiesen, dass die Folgen für die Frauengesundheit im Land verheerend wären.
Auch Primarius Dr. Michael Rohde, Leiter der beiden gynäkologischen Abteilungen in Dornbirn und Bregenz, sprach von einem "Marathon in die falsche Richtung".
Wir rufen dazu auf, sich direkt an die Landesrätin Rüscher zu wenden und Antworten einzufordern.
Für die zahlreichen offenen Fragen, hat das Land eine Mailadresse eingerichtet, an welche diese Fragen gerichtet werden können: spitalscampus@vlkh.net Aber auch die zuständige Landesrätin selbst und ihre Berater sollen Rede und Antwort stehen: martina.ruescher@vorarlberg.at markus.wallner@vorarlberg.at johannes.hohenauer@bdo.at
Gerne können Sie dafür die folgende Mailvorlage verwenden und nach Wunsch anpassen:
Sehr geehrte Frau Landesrätin Rüscher,
sehr geehrter Herr Landeshauptmann Wallner,
sehr geehrter Herr Hohenauer,
mit großer Sorge verfolgen wir die aktuellen Entwicklungen rund um die geplante Verlegung der Gynäkologie vom Krankenhaus Dornbirn nach Bregenz.
Trotz zahlreicher Einwände aus der Bevölkerung und der Ärzteschaft hält das Land offenbar an diesem Vorhaben fest – und das, obwohl durch diese Maßnahme bewährte, Strukturen zerschlagen würden.
Auch nach Ihrer Pressekonferenz vom 6. November bleiben mehr Fragen offen, als beantwortet wurden.
Daher ersuchen wir Sie um Aufklärung in folgenden Punkten:
- Inwiefern kann die Verlegung der Frauenheilkunde- und Geburtenstation die Versorgung der Patientinnen verbessern?
- Warum wurde in Sachen Geburtshilfe und Frauenheilkunde eine Kehrtwende in der Planung vollzogen? Bislang war es im Prozess ja vorgesehen, diese Fächer in Dornbirn zu bündeln.
- In welchem Zeitraum soll die Verlegungen der Stationen und der zertifizierten Zentren erfolgen? (Unter zehn Jahren wird es nicht umsetzbar sein!)
- Welche Ärzt:innen, Hebammen, spezialisierte Pflegekräfte und Diätolog:innen sind zu einem Wechsel nach Bregenz bereit?
- Welche baulichen Entwicklungen und Sanierungsnotwendigkeiten ergeben sich daraus für die betroffenen Krankenhäuser?
- Wie verändert eine solche Umstrukturierung die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser?
- Ist der Spitalsstandort Bregenz ausreichend gut erreichbar für die angedachten Aufgaben?
- Die Zertifizierungen im Brustgesundheitszentrum und in der onkologischen Gynäkologie sind eng verzahnt mit weiteren Abteilungen des Krankenhauses Dornbirn (Radiologie, Chirurgie u.a.), die nicht alle verlegt werden können. Dadurch drohen Zertifikate zu erlöschen. Warum wurde diesem Aspekt in der Standortdiskussion so wenig Gewicht beigemessen?
Mit freundlichen Grüßen
Wir bleiben dran und informieren weiterhin. Bereits am 18. November 2025 laden wir zum Austausch mit Johannes Rauch, vormaliger Gesundheitsminister, ein:

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